Ein Mensch und ein Hund können sich durchaus selbst genügen. Für Hütehunde sollte dies kein Kunststück sein, denn über Jahrhunderte waren sie mit ihrem Schäfer und den anvertrauten Herden unterwegs. Hütehunde sind aber heute in erster Linie Familienhunde und diese Aufgabe nehmen sie sehr ernst. Und so wie der Berger des Pyrénées das Leben in der Gemeinschaft genießt, braucht der Züchter andere Menschen an seiner Seite. Züchten ist im engeren und weiteren Sinne ein Familienunternehmen. Da müssen alle mit ran. In der Zuchtstätte „du pâturage“ ist dies in erster Linie meine Frau Renate und, solange er mit im Haus lebte, auch unser Sohn Leif. Und dann gibt es noch den „unsichtbaren dritten Mann“. Denn ohne unseren Freund Josef Müller wäre die Leidenschaft für die Pyrenäen-Schäferhunde erst gar nicht geweckt worden – und Beginn und Fortführung der Zucht über inzwischen fast drei Jahrzehnte undenkbar. Und im weiteren Sinne gehören zu dieser Familie die Züchterkollegen und die Förderer im Club Berger des Pyrénées, deren Mitwirken die verantwortungsvolle und kompetente Zucht von gesunden und typischen Pyrenäen-Hütehunden erst möglich macht. Für mich eine wesentliche Voraussetzung für den Fortbestand dieser einzigartigen Hütehunde und Motivation als Körrichter, Zuchtleiter, Zuchtwart und Züchter seit vielen Jahrzehnten den cbp mitzugestalten.
Und auch wenn bei uns die Faszination des ersten Hundes – Astrée l’Etoile du Berger – immer noch wach bleibt, sind es doch zwei Ausnahmehündinnen, die uns Claudia und Josef Müller anvertrauten, die unsere Zucht in besonderer Weise beeinflussen: Julia vom Wunderhorn, gen. Julchen und Zarzuela vom Wunderhorn, gen. Polie. Sie repräsentieren das, was diese einzigartige Rasse für uns so wichtig macht: Es wurde vieles von der Ursprünglichkeit der kleinen Hütehunde aus den Pyrenäen bewahrt. Und es ist die Mischung aus Sensibilität und Einsatzwillen, das Gleichgewicht zwischen Initiative und Zurückhaltung, die uns so begeistern. Obendrein scheinen sie über eine gehörige Portion Humor zu verfügen, den ein Freund einmal so beschrieb: „Dein Hund ist ein richtiger Clown. Der lässt sich jeden Tag was Neues einfallen, damit wir was zu Lachen haben.“ Was will man mehr und was soll einem widerfahren wenn man solche Freudenspender an seiner Seite weiß.
Fotos: Eva-Maria Krämer, Bernd Küker, Achim Meurer, Gabriele Metz